Jedes Jahr finden im Frühling die Osterkurse statt. Hier kann man eine Woche vor Ostern an einem von drei Kursen teilnehmen.
- Am Know-How-Kurs kann man ab 13 Jahren teilnehmen. Hier werden Pfadfindertechniken vermittelt, gemeinsam gekocht, viel gesungen und gespielt. Gerade dieser Kurs bietet die Möglichkeit Freunde auch außerhalb seines eigenen Stammes zu finden.
- Der Grundkurs, früher Bachelor of Gruppenleitung, ist – wie der Name schon sagt – eine Gruppenleiterschulung. Am Ende dieses Kurses kann man die JuLeiCa (Jugendleiterkarte) bekommen. Alles, was man noch dafür vorweisen muss, ist ein Erste-Hilfe-Kurs. In diesem Kurs liegt der Schwerpunkt auf der für die eigenverantwortliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hilfreichen Theorie. Man bekommt Infos über die einzelnen Stufen im VCP und lernt wie man eine Pfadfinderruppe leitet, von der Gründung, Mitgliederanwerbung, Guppenstundenprogramm, Fahrtenplanung… Dieser Kurs bietet sich an wenn man in seinem Stamm schon eine Gruppe leitet, oder es vorhat. Am Grundkurs kann man ab 15 teilnehmen.
- Der letzte Kurs ist der Aufbaukurs, früher Master of Gruppenleitung, den ich dieses Jahr belegt habe. Man kann ihn besuchen, wenn man den Bachelor, bzw. Grundkurs abgeschlossen hat und noch mehr zur Gruppenleitung lernen möchte. Er ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Zuerst plant der Grundkurs die Hajks der anderen Kurse, der in der Mitte der Kurswoche stattfindet. Hierbei nutzen sie ihr Wissen in der Planungspraxis und erhalten die Möglichkeit Rückmeldungen zu ihrer Planung zu erhalten. In den restlichen Tagen werden dann weiterführende Themen behandelt.
Dieses Jahr nahmen Pfadfinder*innen aus den VCP-Ländern Berlin-Brandenburg, Mitteldeutschland und Mecklenburg-Vorpommern an den Kursen teil. Deshalb fanden sie dieses Jahr in Sachsen-Anhalt statt und nicht wie in den vorherigen Jahren in Brandenburg. Am ersten Tag waren nur die Grundkursbesucher da, deren Programm etwas länger geht. Erst am zweiten stießen wir aus dem Aufbaukurs dazu und es begann direkt mit einer Einführung in den Kurs.
Am nächsten Tag gab es einen Themen-Tag zur Ranger-Rover Stufe, mit einigen Ideen für Projekte und Aktionen, von den wir einige auch ausprobierten. Zum Beispiel die Früh-Streife, bei der wir vor Morgengrauen aufstehen mussten um die Natur „Ohne Sinne zu spüren“. Klingt ziemlich bescheuert war aber echt schön und der Schlafentzug hat sich gelohnt.
Danach begannen wir die Hajks zu planen. Das Thema war schnell beschlossene Sache: Harry Potter. Auch die Vorbereitung der Umschläge für die Hajk-Briefe ging schnell und ohne Meinungsverschiedenheiten zwischen den Kursmitgliedern von statten. Doch mit vorschreitender Stunde gingen wir uns gegenseitig so auf den Senkel, dass wir am Abend zu nichts mehr zu gebrauchen waren. Zwar waren zwei der drei Teilnehmer Harry-Potter-Fans, das heißt aber offenbar nicht, dass alle durchgehend den Filmen gehörenden Soundtrack hören wollen.
Es zeigte sich während der Planung, dass es an Schlafplätzen, Zeit, Ruhe, Verständnis und Hajkplanungserfahrungen mangelte. Doch letztlich wurde der Hajk, auch wegen der absurd kurzen Strecken, von allen Teilnehmern als sehr schön wahrgenommen.
Der Rest des Kurses lief mit einzelnen Einheiten weiter vor sich hin und war nach der anstrengenden Hajkplanung sehr entspannend. Aber fast genauso wichtig wie die einzelnen Kurse, sind die Abende nach den Einheiten an denen man sich kursübergreifend beschäftigen kann. So wurde an zwei Abendenden, eine Tanzgruppe organisiert, die mit Alida aus Mitteldeutschland bündische Gruppentänze zur Gitarrenbegleitung von HC einstudierte.
Interessanter Weise nahmen an diesem Angebot hauptsächlich Jungen teil, die dadurch auch mal in den Geschmack kamen, die Frauenparts zu tanzen. Gelegentlich verwechselte man auch den Partner, weil man sich nie sicher war, wer jetzt die Dame und wer der Herr ist. Außerdem gab es lange und schöne Singrunden im Haus und in der Jurte. Eine sogar mit Erklärungen des historischen Kontextes, in dem diese Lieder entstanden sind, die von Rachel und Simon zum besten gegeben wurden. Das könnte man eigentlich beibehalten.
Alles in allem war es eine tolle Woche. Mit neuen Bekanntschaften, viel Musik, einem teilweise mehr und teilweise weniger spannendem theoretischen Anteil und einer Menge Eindrücke, Erfahrungen und Inspirationen.